Wie gut kennst du dich eigentlich selbst?

Bewusste Selbstfindung lohnt sich!

Selbstfindung – ein schöner Begriff, den man irgendwie trotzdem nicht mehr hören kann. Ich versuche ihn dir noch einmal näher zu bringen und vor allem mit Leben zu füllen, sodass du Lust bekommst, ihn in der Praxis mit all seinen positiven Begleiterscheinungen anzuwenden.

Das Wort selbst löst bei vielen Menschen erst einmal Überforderung oder Widerstände aus. Es fühlt sich im ersten Moment nach so einem großen und abstrakten Vorhaben an, sich selbst zu finden, dass man gar nicht weiß, wo und wie man eigentlich damit anfangen soll. Trotzdem lohnt es sich, Schritt für Schritt damit zu starten, für mehr Zufriedenheit und erfülltere Beziehungen.

Was bedeutet Selbstfindung überhaupt?

Selbstfindung ist ein essentieller Aspekt der persönlichen Entwicklung, der sich auf die bewusste Suche nach der eigenen Identität konzentriert. In unserer hektischen Welt, in der wir oft von äußeren Einflüssen und Erwartungen geleitet werden, gewinnt die Selbstfindung zunehmend an Bedeutung. Sie ermöglicht es uns, eine tiefere Verbindung zu uns selbst herzustellen und ein erfülltes Leben zu führen.

Die Selbstfindung hilft uns auch dabei, unsere wahren Ziele und Wünsche zu erkennen. Oftmals folgen wir den Erwartungen anderer oder gesellschaftlichen Normen, anstatt uns auf das zu konzentrieren, was uns wirklich erfüllt. Indem wir uns auf die Selbstfindung einlassen, können wir Klarheit darüber erlangen, welche Richtung wir in unserem Leben einschlagen möchten. Das ermöglicht uns, zielgerichteter, fokussierter und oft auch müheloser durch unser Leben zu gehen.

Ein weiterer positiver Aspekt der Selbstfindung ist die Verbesserung unserer Beziehungen. Indem wir uns selbst besser kennenlernen, können wir auch authentischer in unseren Beziehungen agieren. Wir können klarere Grenzen setzen, unsere Kommunikationsfähigkeiten stärken und uns bewusst mit Menschen umgeben, die unsere Werte teilen und uns positiv beeinflussen.

Was kann ich konkret für meine Selbstfindung tun?

Selbstfindung bedeutet, innezuhalten und sich intensiv mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und Leidenschaften auseinanderzusetzen. Dieser Prozess erfordert Selbstreflexion, die die Grundlage für persönliches Wachstum bildet:

  • Selbstreflexion: Nimm dir regelmäßig Zeit, um deine Gedanken, Gefühle, Werte, Stärken und Schwächen bewusst wahrzunehmen. Journaling kann eine großartige Methode sein, um deine Gedanken zu ordnen und deine inneren Empfindungen zu erkunden.
  • Zeit für dich selbst: Plane bewusst Zeit für dich selbst ein, ohne Ablenkungen oder Einflüsse von außen. Meditation, Yoga oder einfach nur ein ruhiger Spaziergang können dir helfen, dich zu zentrieren und deinen Gedanken und Gefühlen bewusst Raum zu geben.
  • Erforsche deine Interessen: Finde heraus, was dich wirklich begeistert und motiviert. Identifiziere deine Hobbys, Leidenschaften und Dinge, die dich in den Flow-Zustand versetzen.
  • Entwickle ein Gefühl für dich selbst: Wann fühlst du dich wirklich authentisch? Wie genau fühlst du dich dabei? Wann spielst du eine Rolle oder möchtest deine Wirkung im Außen kontrollieren? Wichtig: Nur wahrnehmen und Erkenntnisse sammeln, ohne zu bewerten.
  • Verbinde dich mit deinen Emotionen: Erlaube dir, deine Emotionen zu spüren und auszudrücken. Emotionale Intelligenz ist ein wichtiger Aspekt der Selbstfindung. Nimm dir deswegen vor allem anfangs bewusst Zeit dafür, deine Emotionen wahrzunehmen und zuzulassen, bis du wieder einen ganz automatischen Zugang zu deinen Gefühlen entwickelt hast.
  • Suche nach Inspiration: Lies Bücher, höre Podcasts oder schaue Filme und Dokumentationen, die dich inspirieren und zum Nachdenken anregen. Du kannst dir im Anschluss auch Zeit nehmen, um bewusst darüber nachzudenken, was dich dabei genau inspiriert oder begeistert hat.
  • Lerne aus Erfahrungen: Reflektiere über vergangene Erfahrungen, sowohl positive als auch negative, und ziehe Lehren daraus. Diese Erfahrungen können dir dabei helfen, dich besser kennenzulernen und zu wachsen. Auch Kinderfotos können helfen und dich wieder an vergessene Seiten und Interessen erinnern. Wann hast du dich besonders authentisch und wohl gefühlt? Was im Innen oder Außen hat damals dafür gesorgt?
  • Suche nach Unterstützung: Sprich mit Freunden, Familienmitgliedern oder einem Coach über deine Gedanken und Gefühle. Manchmal kann es hilfreich sein, andere Perspektiven, Erfahrungen oder Fragen zu hören.
  • Verändere Gewohnheiten: Überlege, welche Gewohnheiten und Verhaltensweisen dir vielleicht im Weg stehen könnten. Identifiziere, welche Gewohnheiten du verändern möchtest, um deinem Selbstfindungsprozess zu dienen. Häufig sind es sogenannte Numbing-Aktivitäten wie z.B. Shopping, Alkoholkonsum, exzessives Essen, Serien/TV, soziale Medien, exzessives Arbeiten, die uns von unangenehmen Gefühlen, Stress oder emotionalem Schmerz ablenken sollen. Herauszufinden, was deine Numbing-Strategie ist, kann ein erster wichtiger Schritt sein, weg von Betäubung, hin zu dir und deinen Gefühlen und Emotionen.

 

Denke daran, dass die Selbstfindung eine fortlaufende Reise ist, die Zeit braucht. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, dich in deinem eigenen Tempo zu entwickeln. Es gibt keine „richtige“ Art und Weise, diesen Prozess zu durchlaufen – es geht darum, herauszufinden, wer du wirklich bist und wie du ein erfülltes Leben führen kannst.

Welche Rolle spielt dabei Selbstakzeptanz?

Indem wir uns mit unseren Stärken und Schwächen auseinandersetzen, können wir Selbstakzeptanz entwickeln und ein gesundes Selbstwertgefühl aufbauen. Akzeptanz ist also ein wichtiger Begleiter dieser Findungsreise. Je offener und toleranter du dir selbst auf diesem Weg begegnen kannst, desto weniger stehst du dir selbst im Weg. Auch hier ist vor allem die Selbstreflexion wichtig, die dir hilft, deinen eigenen Umgangston mit dir selbst zu beobachten und gegebenenfalls anzupassen.

Fazit:

Insgesamt ist die Selbstfindung ein lebenslanger Prozess, der stetige Aufmerksamkeit erfordert. Es geht darum, sich selbst zu erforschen, zu verstehen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Investition in die Selbstfindung zahlt sich in Form von innerer Zufriedenheit, persönlichem Wachstum und erfüllten Beziehungen aus. In einer Welt, die oft von äußeren Einflüssen geprägt ist, ermöglicht uns die Selbstfindung, unsere eigene, authentische Identität zu entdecken, ein erfülltes Leben zu führen und versorgt uns mit einer guten Portion Resilienz.

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