Emotionale Manipulation in Beziehungen erkennen

Psychologische oder emotionale Manipulation bezieht sich auf Techniken, die darauf abzielen, das Denken, Verhalten oder die Emotionen einer Person zu beeinflussen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Dazu gehören Taktiken wie Gaslighting, Tone Policing, Schuldzuweisung, Projektion und andere Formen von Vermeidung oder Täuschung.

Diese unterschiedlichen Techniken haben das Ziel, die Wahrnehmung oder die Emotionen einer Person zu manipulieren, um die eigenen Absichten voranzutreiben, sich selbst in einem besseren Licht darzustellen oder unangenehme Themen zu vermeiden. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, wie diese Techniken eingesetzt werden können, um sich davor zu schützen und gesunde zwischenmenschliche Beziehungen aufrechtzuerhalten.

Welche verschiedenen Manipulationstechniken gibt es?

  • Gaslighting: Gaslighting ist eine manipulative Taktik, bei der eine Person versucht, die Realität ihres Gesprächspartners zu verzerren oder zu leugnen, um ihre eigene Agenda voranzutreiben oder sich selbst in einem besseren Licht darzustellen. Ein emotional nicht verfügbarer Mensch könnte Gaslighting verwenden, um das Wesentliche eines Gesprächs zu umgehen, indem er versucht, die Gefühle oder Erfahrungen seines Gesprächspartners herunterzuspielen, zu leugnen oder zu verleugnen, anstatt darauf einzugehen.
  • Tone Policing: Beim Tone Policing versucht eine Person, die Gültigkeit der Aussagen oder Gefühle ihres Gesprächspartners aufgrund ihres Tons oder ihrer Art und Weise abzusprechen oder abzuwerten. Ein emotional nicht verfügbarer Mensch könnte zum Beispiel darauf bestehen, dass ihr Gesprächspartner ruhig und rational bleiben muss, anstatt sich auf den Inhalt des Gesprächs einzulassen oder die Gefühle ihres Gesprächspartners zu berücksichtigen. Die Person geht also nicht auf den wesentlichen Teil des Gesprächs ein, sondern nur auf die Art und Weise, wie etwas gesagt wurde. Einer konkreten Antwort wird somit aus dem Weg gegangen.
  • Projektion: Bei der Projektion überträgt eine Person ihre eigenen unerwünschten Gedanken, Gefühle oder Eigenschaften auf jemand anderen. Indem sie die Verantwortung für ihre eigenen Probleme oder Fehler auf andere schiebt, versucht sie, sich selbst zu entlasten und ihren eigenen Selbstwert zu schützen. Dadurch übernimmt diese Person keine Verantwortung für sich und das eigene Verhalten und lässt sich somit auch nicht in einem Gespräch dafür verantwortlich machen.
  • Verschleierungstaktiken: Diese umfassen Taktiken wie Ablenkung, Ausweichen oder Herunterspielen, um unangenehme Themen zu vermeiden oder die Aufmerksamkeit von dem eigenen Verhalten abzulenken. Sie versuchen beispielsweise, das Gespräch auf irrelevante Themen zu lenken oder den Fokus von unangenehmen Themen abzulenken, anstatt sich ihnen zu stellen.
  • Schweigen oder Rückzug: Manche Menschen nutzen das Schweigen oder den Rückzug als Mittel, um Konfrontationen oder unangenehmen Gesprächen aus dem Weg zu gehen. Indem sie sich zurückziehen oder sich weigern, sich an einem Gespräch zu beteiligen, versuchen sie, sich vor unangenehmen Emotionen oder Konflikten zu schützen.
  • Schmeichelei: Einige Menschen verwenden Schmeichelei, um ihre Ziele zu erreichen oder andere zu beeinflussen. Indem sie Lob oder Anerkennung aussprechen oder falsche Versprechungen machen, versuchen sie, das Vertrauen oder die Zustimmung anderer zu gewinnen, um ihre eigenen Interessen zu fördern. Häufig wird dieses Mittel gezielt genau dann eingesetzt, wenn die andere Person über unbequeme Themen oder Gefühle sprechen möchte, um diesem Gespräch auszuweichen.

 

Diese Vermeidungstechniken dienen oft dazu, den Fokus von unangenehmen Themen abzulenken oder unbequeme Emotionen zu unterdrücken, anstatt sich ihnen zu stellen und konstruktiv damit umzugehen. Sie können zu einer Dysfunktion in der Kommunikation führen und das Vertrauen und die Verbundenheit zwischen den Gesprächspartnern untergraben.

Diese Formen der emotionalen Manipulation können subtil sein und sich oft schleichend in zwischenmenschliche Beziehungen einschleichen. Es ist wichtig, sich dieser Techniken bewusst zu sein und angemessen darauf zu reagieren, um gesunde und authentische Beziehungen aufrechtzuerhalten.

Was sind häufige Auswirkungen dieser Taktiken für die andere Person?

Die von emotionaler Manipulation Betroffenen können eine Vielzahl von Gefühlen erfahren, je nach den spezifischen Umständen und der Schwere der Manipulation. Hier sind einige häufige Gefühle, die bei Betroffenen emotionaler Manipulation auftreten können:

  • Verwirrung: Betroffene von Gaslighting oder anderen Formen der Manipulation können sich oft verwirrt fühlen, da ihre Realität in Frage gestellt oder verzerrt wurde. Sie zweifeln möglicherweise an ihren eigenen Gedanken, Gefühlen oder Erinnerungen und sind unsicher darüber, was wirklich passiert ist.
  • Frustration: Die ständige Manipulation durch eine andere Person kann zu Frustration und Ärger führen, da das Opfer möglicherweise das Gefühl hat, dass es nicht in der Lage ist, sich frei auszudrücken oder seine Bedürfnisse zu kommunizieren.
  • Hilflosigkeit: Betroffene von emotionaler Manipulation können sich oft hilflos fühlen, da sie möglicherweise das Gefühl haben, dass sie keine Kontrolle über ihre eigene Situation haben oder dass ihre Versuche, sich zu verteidigen oder ihre Bedürfnisse zu kommunizieren, erfolglos sind.
  • Niedriges Selbstwertgefühl: Die fortgesetzte Manipulation durch eine andere Person kann das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen der betroffenen Person stark beeinträchtigen. Sie beginnen häufig, an sich selbst zu zweifeln und sich selbst die Schuld für die Situation zu geben.
  • Isolation: Manipulation kann dazu führen, dass sich die betroffene Person isoliert fühlt, da sie möglicherweise das Vertrauen in andere verliert oder Schwierigkeiten hat, Beziehungen aufrechtzuerhalten. Teilweise kommt es zum allgemeinen Rückzug, um sich vor weiterer Manipulation zu schützen.

Fazit:

Es ist wichtig, diese manipulativen Taktiken zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, indem man sich auf den Inhalt des Gesprächs konzentriert und sich nicht von Ablenkungen oder Versuchen, die Realität zu verzerren, ablenken lässt. Klare und ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel, für eine gesunde und authentische Interaktion und sie liegt gleichzeitig in der Verantwortung aller Beteiligten.

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