So durchbrichst du hinderliche Glaubenssätze

„Wenn ich keine Überstunden mache, werde ich sowieso nicht befördert“, „Wenn ich nicht genug Geld verdiene, kann ich nicht glücklich werden“, „Ich muss etwas leisten, um gesehen zu werden“, „Ich muss die Erwartungen der anderen erfüllen, um beliebt zu sein“.

Jeder von uns kennt sie – unsere tief verankerten Annahmen über uns und unsere Welt. Ob beruflich oder privat, immer wieder laufen sie uns bewusst oder unbewusst über den Weg und beeinflussen unseren Alltag und unsere kleinen und großen Entscheidungen. Positive Glaubenssätze beeinflussen uns dabei natürlich in der Regel auf eine förderliche Art und Weise, während negative Glaubenssätze uns eher hemmen und unsicher werden lassen. Trotzdem ist wichtig zu verstehen, dass es auch für negative Glaubenssätze immer einen guten Grund gibt. Häufig wollen sie uns schützen und sind daher in der Vergangenheit sicherlich berechtigt gewesen.

Das Gute an der Sache ist, wir sind dabei nicht handlungsunfähig oder diesen Glaubenssätzen einfach ausgeliefert. Wir haben es in der eigenen Hand, diese Annahmen und Muster zu durchbrechen.

Anleitung: So kannst du deine Glaubenssätze auflösen

Mit den folgenden Schritten können wir unsere Denk- und Handlungsmuster nach und nach verändern und dadurch die Wiederholung von wiederkehrenden Herausforderungen mit der Zeit durchbrechen:

 

1. Erkenne deine Überzeugungen:

Zuallererst ist es hilfreich, sich mit den aktuellen Überzeugungen zu beschäftigen. Sei dabei ganz ehrlich zu dir selbst und vertraue deiner ersten Intuition, ohne zu bewerten. Dabei können die folgenden Fragen helfen:

 
  • Was ist zum Beispiel die Gemeinsamkeit dieser Herausforderungen, die mir so bekannt vorkommen, weil sie mir immer wieder begegnen?

  • Welche innere Überzeugung könnte dafür sorgen?

  • Und was kann/ soll ich aus diesen Situationen lernen?

 

2. Definiere dein Warum:

Sobald die Überzeugung greifbar ist, geht es darum, herauszufinden, wozu du dir diese Überzeugung angeeignet hast. Denn all unsere Denkmuster und Überzeugungen haben immer eine positive Absicht, auch wenn es manchmal sehr schwer ist, sie zu erkennen. Vielleicht will dich dein Verstand schützen und du hast dir dieses Muster vor langer Zeit angewöhnt um nicht enttäuscht zu werden. Diese positive Absicht zu erkennen und zu würdigen ist wichtig, um den Gewinn möglicherweise auf einem anderen Weg zu erzeugen oder sich bewusst dazu entscheiden zu können, darauf zu verzichten.

 
  • Was war der Gewinn der bisherigen Überzeugung?

  • Was hatte ich davon, das zu glauben?

  • Was muss ich möglicherweise aufgeben, wenn ich etwas anderes glauben würde?

 

3. Ändere die Richtung: 

Als nächstes geht es darum, einen neuen Glaubenssatz zu formulieren und sich mit ihm vertraut zu machen, um sich dann für oder gegen eine Richtungsänderung zu entscheiden:

 
  • Wie müsste ich den bisherigen Glaubenssatz verändern, damit er sich positiv auf meine Wünsche und Ziele auswirkt?

  • Wie verhalte ich mich, wenn ich nach diesem neuen Glaubenssatz leben würde? Wie würde ich denken und fühlen?

  • Welche bisherigen Erfahrungen sprechen schon für den neuen Glaubenssatz?

  • Entscheide ich mich für meinen neuen Glaubenssatz?

 

4. Mach erste neue Schritte:

Sobald die Entscheidung für den neuen Glaubenssatz gefallen ist, geht es noch darum, sich kleine konkrete Handlungsschritte vorzunehmen:
 
  • Was könnte ein erster kleiner Schritt sein, den ich mache, um meine neue Überzeugung zum Ausdruck zu bringen?

  • Wie kann ich mich anfangs im Alltag an meinen neuen Glaubenssatz erinnern, bis er verinnerlicht ist?

 

5. Übung und Geduld:

Nachdem die meisten Muster bereits in der Kindheit entstehen, sind sie ganz schön fest in uns verankert. Deswegen können durchaus ein paar Anläufe nötig sein, um das Muster zu durchbrechen und die Emotionen, die dabei entstehen, richtig einzuordnen. Aber es lohnt sich!

Tipp:

Vor allem, wenn es dir schwer fällt, alleine Antworten auf die oben genannten Fragen zu finden und hartnäckigere Glaubenssätze und Muster zu bearbeiten, kann es helfen, sich in Form von Coaching Sessions unterstützen zu lassen. Falls du das Gefühl hast, ich könnte dir helfen, freue ich mich von dir zu hören.

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