Narzissmus erkennen

Wie oft hört man zur Zeit das Stichwort „Narzissmus“, spätestens sobald es um die Themen Dating und Partnerschaft geht. Ich finde es daher wichtig, ein paar Fakten zu vermitteln, rund um dieses Thema. Wichtig ist mir dabei, zu betonen, dass es hierbei nicht um die Label „Narzisst“ und „Nicht-Narzisst“ gehen sollte. Vielmehr darf in den meisten Fällen eher von narzisstischen Tendenzen und Zügen gesprochen werden, die wir übrigens alle haben und auch haben sollten. Nur wenn diese Tendenzen eben zu stark ausgeprägt sind, kann es problematisch werden und zwar meistens für das Umfeld, statt für die Person selbst.

Narzissmus kann in verschiedenen Formen auftreten, die sich in ihrer Ausprägung und den zugrunde liegenden Mechanismen unterscheiden. Diese verschiedenen Formen können sich in einem breiten Spektrum zeigen und auch ineinander übergehen. Sie bieten eine differenzierte Sichtweise auf das Konzept des Narzissmus, das nicht nur auf Grandiosität und Egozentrik reduziert werden sollte.

Die wichtigsten Formen des Narzissmus sind:

1. Grandioser Narzissmus:

  • Beschreibung: Personen mit grandiosem Narzissmus haben ein übersteigertes Selbstwertgefühl, sind oft selbstbewusst und extrovertiert. Sie streben nach Bewunderung und Anerkennung und neigen dazu, arrogant, überheblich und dominant zu sein.
  • Merkmale: Starkes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Anspruchsdenken, mangelnde Empathie, Überzeugung von eigener Großartigkeit.

 

2. Vulnerabler Narzissmus:

  • Beschreibung: Diese Form des Narzissmus ist weniger offensichtlich. Personen wirken oft schüchtern, unsicher und verletzlich, haben aber dennoch ein übersteigertes Bedürfnis nach Anerkennung. Kritik oder Zurückweisung kann tiefgreifende Unsicherheiten auslösen.
  • Merkmale: Überempfindlichkeit gegenüber Kritik, Neigung zu Rückzug und Stimmungsschwankungen, innerlich überhöhtes Selbstbild, das jedoch nicht offen gezeigt wird.

 

3. Maligner Narzissmus:

  • Beschreibung: Diese Form kombiniert Elemente des grandiosen Narzissmus mit antisozialen und paranoiden Tendenzen. Personen sind oft rücksichtslos, manipulativ und aggressiv.
  • Merkmale: Sadistische Tendenzen, Aggressivität, Hang zur Manipulation, Freude an der Demütigung anderer, Mangel an Reue oder Schuldgefühlen.

 

4. Kollektiver Narzissmus:

  • Beschreibung: Diese Form bezieht sich auf eine übersteigerte Überzeugung von der Großartigkeit der Gruppe, zu der man gehört. Dies kann eine Nation, Religion, ethnische Gruppe oder eine andere soziale Gruppe sein.
  • Merkmale: Überempfindlichkeit gegenüber Kritik an der eigenen Gruppe, Abwertung anderer Gruppen, starkes Bedürfnis nach Bestätigung der eigenen Gruppenidentität.

 

5. Spiritueller Narzissmus:

  • Beschreibung: Hierbei handelt es sich um die Tendenz, spirituelle Praktiken oder Überzeugungen zu nutzen, um sich selbst zu erhöhen oder sich anderen überlegen zu fühlen.
  • Merkmale: Übermäßiger Stolz auf spirituelle Einsichten, Abwertung der spirituellen Erfahrungen anderer, Missbrauch von Spiritualität zur Selbstüberhöhung.

 

6. Offener und verdeckter Narzissmus:

  • Offener Narzissmus: Entspricht dem grandiosen Narzissmus, bei dem sich das Bedürfnis nach Bewunderung und die Überzeugung von eigener Großartigkeit offen zeigen.
  • Verdeckter Narzissmus: Ähnelt dem vulnerablen Narzissmus, wobei das Bedürfnis nach Anerkennung verdeckt und eher durch passive oder indirekte Mittel ausgedrückt wird.

Wie entsteht Narzissmus?

Die Entstehung von Narzissmus ist ein komplexer Prozess, der durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Es gibt sowohl genetische als auch umweltbedingte Einflüsse, die dazu beitragen, dass sich narzisstische Persönlichkeitsmerkmale entwickeln. 

Narzissmus entsteht durch ein Zusammenspiel von genetischen, psychologischen und sozialen Faktoren. Die genaue Ursache ist von Person zu Person unterschiedlich, und es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen mit ungünstigen Bedingungen zwangsläufig narzisstische Persönlichkeitsmerkmale entwickeln. Die individuelle Resilienz und die Fähigkeit zur Selbstreflexion spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Persönlichkeit.

Einige der wichtigsten Faktoren, die zu der Entstehung von Narzissmus beitragen, sind:

1. Genetische Veranlagung:

  • Genetische Faktoren spielen eine Rolle bei der Entwicklung von Persönlichkeitsmerkmalen, einschließlich Narzissmus. Studien zeigen, dass Narzissmus zu einem gewissen Grad erblich ist. Personen können eine angeborene Neigung zu bestimmten Persönlichkeitseigenschaften wie extremer Selbstzentriertheit oder geringer Empathie haben.

 

2. Frühe Kindheitserfahrungen:

  • Übermäßige Bewunderung: Kinder, die von ihren Eltern übermäßig bewundert und ohne realistische Grundlage als besonders oder außergewöhnlich behandelt werden, entwickeln möglicherweise ein übersteigertes Selbstwertgefühl.
  • Übermäßige Kritik oder Vernachlässigung: Das Gegenteil, also ein Mangel an Zuwendung, Anerkennung oder ständige Kritik, kann ebenfalls zur Entwicklung narzisstischer Merkmale führen. Diese Kinder können später versuchen, durch übermäßige Selbstbewunderung und Anspruchsdenken die erlittenen Defizite auszugleichen.
  • Inkonsistente Erziehung: Widersprüchliche Botschaften von Eltern (z. B. zwischen Verwöhnung und Vernachlässigung) können zu einem instabilen Selbstwertgefühl führen, das durch narzisstisches Verhalten kompensiert wird.

 

3. Soziokulturelle Einflüsse:

  • Gesellschaftliche und kulturelle Faktoren können ebenfalls zur Entwicklung narzisstischer Tendenzen beitragen. In Gesellschaften, die Individualismus, Erfolg, Schönheit und Macht stark betonen, kann dies den Narzissmus fördern.
  • Soziale Medien und die Kultur der Selbstinszenierung verstärken das Bedürfnis nach äußerer Bestätigung und Anerkennung, was narzisstische Tendenzen begünstigen kann.

 

4. Bindung und Beziehungserfahrungen:

  • Die Art und Weise, wie ein Kind Bindungserfahrungen mit den Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen macht, kann das Selbstbild und die Empathiefähigkeit prägen. Unsichere oder gestörte Bindungen können zu einem instabilen Selbstwertgefühl führen, das durch narzisstische Züge kompensiert wird.
  • Mangel an Empathie und emotionale Kälte von Bezugspersonen können zu einem verinnerlichten Gefühl von Unzulänglichkeit führen, das dann durch narzisstisches Verhalten verdeckt wird.

 

5. Psychologische Mechanismen:

  • Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen: Manche Menschen entwickeln narzisstische Züge als Abwehrmechanismus, um tieferliegende Minderwertigkeitsgefühle oder Unsicherheiten zu kompensieren.
  • Selbstwertschutz: Narzisstische Personen entwickeln oft ein überhöhtes Selbstbild, um sich vor inneren Verletzungen oder Ablehnung zu schützen.

 

6. Modelllernen:

  • Kinder können narzisstisches Verhalten von Eltern oder anderen Vorbildern übernehmen. Wenn wichtige Bezugspersonen narzisstische Verhaltensweisen zeigen, kann dies von Kindern nachgeahmt werden.

Wie äußert sich Narzissmus?

Narzissmus kann sich in vielen verschiedenen Verhaltensweisen und Einstellungen äußern, abhängig von der Art und Schwere der narzisstischen Tendenzen. Hier sind einige typische Merkmale und Verhaltensweisen, die auf Narzissmus hinweisen:

1. Übersteigertes Selbstwertgefühl:

  • Narzisstische Personen haben oft ein übertriebenes Gefühl der eigenen Wichtigkeit. Sie glauben, dass sie besonders, einzigartig oder außergewöhnlich sind und dass nur wenige Menschen sie wirklich verstehen können.
  • Sie neigen dazu, ihre eigenen Fähigkeiten und Leistungen zu überbewerten und erwarten oft Bewunderung und Anerkennung.

 

2. Bedürfnis nach Bewunderung:

  • Ein starkes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Bewunderung ist ein zentrales Merkmal des Narzissmus. Narzissten verlangen oft übermäßige Anerkennung für ihre Leistungen oder ihr Aussehen.
  • Sie fühlen sich unwohl oder frustriert, wenn sie nicht im Mittelpunkt stehen oder die gewünschte Anerkennung erhalten.

 

3. Mangel an Empathie:

  • Narzisstische Personen haben oft Schwierigkeiten, sich in die Gefühle und Bedürfnisse anderer hineinzuversetzen. Sie zeigen wenig Mitgefühl oder Verständnis für die Emotionen anderer.
  • Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen sind häufig von einem Ungleichgewicht geprägt, da sie oft ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen und die Bedürfnisse anderer ignorieren.

 

4. Ausnutzen von zwischenmenschlichen Beziehungen:

  • Narzissten neigen dazu, andere Menschen auszunutzen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Sie sehen andere oft als Mittel zum Zweck und zeigen wenig Rücksichtnahme oder Dankbarkeit.
  • Sie können manipulativ sein und andere gezielt beeinflussen, um das zu bekommen, was sie wollen.

 

5. Übertriebenes Anspruchsdenken:

  • Narzisstische Personen haben oft das Gefühl, dass sie besondere Privilegien oder Vorzüge verdienen. Sie erwarten, dass andere sie bevorzugt behandeln und reagieren empört, wenn dies nicht der Fall ist.
  • Sie können sich beleidigt oder unfair behandelt fühlen, wenn ihre Erwartungen nicht erfüllt werden.

 

6. Neid und Eifersucht:

  • Narzissten empfinden häufig Neid auf andere, die Erfolg oder Anerkennung erhalten, die sie für sich selbst beanspruchen. Gleichzeitig glauben sie oft, dass andere neidisch auf sie sind.
  • Sie haben Schwierigkeiten, die Erfolge anderer zu akzeptieren und versuchen, diese zu schmälern oder zu untergraben.

 

7. Arroganz und Überheblichkeit:

  • Narzisstische Personen können sich anderen gegenüber arrogant oder überheblich verhalten. Sie neigen dazu, andere abzuwerten oder herabzusetzen, um sich selbst besser zu fühlen.
  • Dieses Verhalten kann sich in Geringschätzung, Spott oder Verachtung gegenüber anderen äußern.

 

8. Empfindlichkeit gegenüber Kritik:

  • Trotz ihres scheinbar hohen Selbstwertgefühls sind Narzissten oft sehr empfindlich gegenüber Kritik oder Zurückweisung. Sie reagieren oft defensiv, wütend oder verletzlich, wenn sie kritisiert werden.
  • Sie können Kritik als Angriff auf ihre Person sehen und gehen in die Offensive, um sich zu verteidigen oder den Kritiker zu entwerten.

 

9. Beziehungsprobleme:

  • Zwischenmenschliche Beziehungen von Narzissten sind oft instabil und problematisch. Sie haben Schwierigkeiten, enge und vertrauensvolle Beziehungen aufrechtzuerhalten.
  • In Partnerschaften zeigen sie oft ein Verhalten, das zwischen idealisieren und abwerten schwankt. Sie können sehr fordernd sein und erwarten, dass ihre Partner ihre Bedürfnisse stets erfüllen.

 

10. Unrealistische Ziele und Fantasien:

  • Narzissten träumen häufig von grenzenlosem Erfolg, Macht, Schönheit oder idealer Liebe. Sie haben oft unrealistische Erwartungen an sich selbst und an das Leben.
  • Diese Fantasien dienen dazu, ihr fragiles Selbstwertgefühl zu stützen und die Realität zu verdrängen.

 

Diese Verhaltensweisen und Einstellungen können in unterschiedlichem Ausmaß vorhanden sein und variieren je nach Typ und Schweregrad des Narzissmus. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen, die narzisstische Tendenzen zeigen, unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden. Eine genaue Diagnose sollte von einem Facharzt oder Psychologen gestellt werden.

Was kann man tun, um Narzissmus zu heilen?

Die „Heilung“ von Narzissmus ist ein komplexer und herausfordernder Prozess, da es sich um tief verwurzelte Persönlichkeitsmerkmale handelt. Statt von Heilung spricht man oft von Veränderung oder Verbesserung, insbesondere durch therapeutische Ansätze. Hier sind einige Strategien und Ansätze, die helfen können:

1. Psychotherapie:

Die Psychotherapie, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und die psychodynamische Therapie, sind die gängigsten Ansätze zur Behandlung von Narzissmus.

  • Kognitive Verhaltenstherapie: Diese Therapieform konzentriert sich darauf, ungesunde Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern. Sie hilft dem Betroffenen, seine Wahrnehmung von sich selbst und anderen zu korrigieren und gesündere Verhaltensweisen zu entwickeln.
  • Psychodynamische Therapie: Diese Therapie zielt darauf ab, die tieferen emotionalen und psychologischen Ursachen des Narzissmus zu verstehen. Sie konzentriert sich auf die Erforschung der inneren Konflikte, die zur Entwicklung narzisstischer Züge beigetragen haben.
  • Schematherapie: Diese ist besonders bei Persönlichkeitsstörungen wie dem Narzissmus effektiv, da sie frühkindliche Muster und ungelöste emotionale Bedürfnisse bearbeitet.

 

2. Selbsterkenntnis und Reflexion:

  • Ein erster und entscheidender Schritt ist die Bereitschaft des Betroffenen, seine narzisstischen Tendenzen anzuerkennen. Dies erfordert ein hohes Maß an Selbsterkenntnis und die Bereitschaft, sich selbst kritisch zu reflektieren.
  • Therapie und Selbsterfahrungskurse können helfen, das eigene Verhalten und die dahinterliegenden Motive besser zu verstehen.

 

3. Verbesserung der Empathie:

  • Empathie-Training kann helfen, das Einfühlungsvermögen gegenüber anderen Menschen zu fördern. Dies kann durch gezielte Übungen in der Therapie geschehen, bei denen der Betroffene lernt, sich besser in die Gefühle und Perspektiven anderer hineinzuversetzen.

 

4. Beziehungsfähigkeiten entwickeln:

  • Die Verbesserung zwischenmenschlicher Fähigkeiten ist ein wesentlicher Aspekt der Therapie. Es geht darum, gesündere, wechselseitige und respektvolle Beziehungen aufzubauen.
  • Rollenspiele oder die Arbeit an realen Beziehungssituationen können helfen, neue Verhaltensweisen zu erlernen.

 

5. Selbstwert stärken:

  • Oft liegt hinter narzisstischen Verhaltensweisen ein instabiles Selbstwertgefühl. Die Arbeit an einem realistischen und stabilen Selbstwert ist daher wichtig.
  • Selbstwertstärkende Techniken, wie die Anerkennung eigener Schwächen und Stärken und die Entwicklung eines gesunden Selbstbildes, können hilfreich sein.

 

6. Umgang mit Kritik lernen:

  • Narzissten sind oft sehr empfindlich gegenüber Kritik. In der Therapie können sie lernen, konstruktive Kritik anzunehmen, ohne diese als Bedrohung für ihr Selbstbild wahrzunehmen.
  • Dies beinhaltet die Entwicklung einer gesunden Reaktion auf Fehler und Misserfolge, ohne dass diese das Selbstbild zerstören.

 

7. Unterstützung durch Selbsthilfegruppen:

  • Selbsthilfegruppen für Menschen mit narzisstischen Tendenzen oder deren Angehörige können eine unterstützende Ergänzung zur Therapie sein. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen, eigene Verhaltensmuster besser zu erkennen und alternative Verhaltensweisen zu erlernen.

 

8. Achtsamkeit und Selbstregulation:

  • Achtsamkeitstechniken, wie Meditation oder Atemübungen, können helfen, impulsive und destruktive Verhaltensweisen zu reduzieren.
  • Diese Techniken fördern die Fähigkeit, eigene Emotionen und Reaktionen besser zu regulieren und bewusster zu agieren.

 

9. Langanhaltender und geduldiger Prozess:

  • Veränderung ist ein langsamer und oft schwieriger Prozess. Es erfordert Geduld und eine langfristige Verpflichtung zur Therapie.
  • Auch Rückfälle und schwierige Phasen sind Teil des Prozesses, daher ist es wichtig, die Erwartungen realistisch zu halten und kleine Fortschritte anzuerkennen.

 

Fazit:

Es ist wichtig zu betonen, dass Narzissmus nicht einfach „geheilt“ werden kann, sondern es vielmehr um eine nachhaltige Veränderung und Verbesserung der Persönlichkeitsstruktur geht. Eine erfolgreiche Therapie setzt die Bereitschaft des Betroffenen voraus, sich auf den Prozess einzulassen und an sich zu arbeiten. Die Unterstützung durch Fachleute ist hierbei unverzichtbar.

Wie kann ich mit einem Nazissten umgehen?

Der Umgang mit einem Narzissten kann herausfordernd und emotional anstrengend sein. Es erfordert eine bewusste Strategie, um gesunde Grenzen zu setzen und sich selbst zu schützen. Hier sind einige Tipps, die helfen können:

1. Setze klare Grenzen:

  • Definiere und kommuniziere klare Grenzen: Sei dir deiner eigenen Grenzen bewusst und mache sie dem Narzissten gegenüber deutlich. Bestehe darauf, dass diese respektiert werden.
  • Sei konsequent: Narzissten testen oft Grenzen. Es ist wichtig, dass du standhaft bleibst und die Konsequenzen aufzeigst, wenn diese überschritten werden.

 

2. Vermeide emotionale Reaktionen:

  • Bleib ruhig und sachlich: Narzissten können es genießen, andere aus der Fassung zu bringen oder Emotionen zu manipulieren. Versuche, ruhig und gefasst zu bleiben und dich nicht auf Provokationen einzulassen.
  • Neutral bleiben: Reagiere auf Manipulationsversuche oder Kritik neutral, um nicht in emotionale Auseinandersetzungen verwickelt zu werden.

 

3. Lass dich nicht auf Machtspiele ein:

  • Vermeide Konfrontationen: Direkte Konfrontationen und Diskussionen darüber, wer „recht“ hat, können in destruktive Machtkämpfe ausarten.
  • Wähle deine Kämpfe: Versuche, nicht auf jede Provokation zu reagieren und überlege, wann es besser ist, einfach nachzugeben oder das Thema zu wechseln.

 

4. Pflege deine eigene Selbstfürsorge:

  • Achte auf deine eigenen Bedürfnisse: Der Umgang mit einem Narzissten kann emotional belastend sein. Achte darauf, dass du ausreichend Zeit für dich selbst hast, um dich zu erholen und deine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.
  • Suche Unterstützung: Sprich mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über deine Erfahrungen. Der Austausch mit anderen kann helfen, die Situation besser zu verstehen und neue Perspektiven zu gewinnen.

 

5. Setze realistische Erwartungen:

  • Akzeptiere die Realität: Erwarte nicht, dass ein Narzisst sein Verhalten grundlegend ändert, es sei denn, er hat selbst den Wunsch, sich zu verändern und ist in Therapie.
  • Vermeide es, den Narzissten zu „retten“: Versuche nicht, den Narzissten zu ändern oder zu „heilen“. Konzentriere dich stattdessen darauf, wie du selbst mit der Situation umgehen kannst.

 

6. Vermeide übermäßige Selbstoffenbarung:

  • Schütze deine persönlichen Informationen: Narzissten können Informationen gegen dich verwenden. Sei vorsichtig, wie viel du von dir preisgibst, besonders in konfliktreichen Situationen.
  • Bleib professionell und distanziert: Wenn möglich, halte Gespräche auf einer sachlichen Ebene und vermeide zu viel persönliche Offenbarung.

 

7. Nutze die „grauer Fels“-Technik:

  • Diese Technik beinhaltet, dass du möglichst neutral, langweilig und unauffällig bleibst, um dem Narzissten keine emotionale Reaktion zu bieten. Das kann dazu führen, dass er das Interesse an Konflikten oder Manipulationsversuchen verliert.

 

8. Erkenne Manipulation und Gaslighting:

  • Bleib dir deiner Realität bewusst: Narzissten nutzen oft Manipulationstechniken wie Gaslighting, um dich an deinem eigenen Verstand zweifeln zu lassen. Dokumentiere Vorfälle schriftlich, um die Realität festzuhalten.
  • Vertraue auf dein eigenes Urteilsvermögen: Lass dich nicht von Manipulationsversuchen verunsichern. Wenn du Zweifel hast, suche Bestätigung bei vertrauenswürdigen Personen.

 

9. Vermeide Schuldgefühle und Selbstzweifel:

  • Gib nicht dir selbst die Schuld: Narzissten projizieren oft ihre eigenen Probleme auf andere und machen sie für ihre negativen Gefühle oder Verhaltensweisen verantwortlich.
  • Lass dich nicht in Schuldgefühle verwickeln: Sei dir bewusst, dass du nicht verantwortlich für das Verhalten des Narzissten bist.

 

10. Ziehe in Erwägung, den Kontakt zu reduzieren oder zu beenden:

  • Minimiere den Kontakt: Wenn möglich, beschränke den Kontakt auf das Nötigste, besonders wenn es sich um toxische oder missbräuchliche Verhaltensweisen handelt.
  • No Contact: In extremen Fällen, insbesondere wenn die Beziehung emotionalen oder psychischen Schaden verursacht, kann es notwendig sein, den Kontakt vollständig abzubrechen.

 

11. Suche professionelle Unterstützung:

  • Therapie/ Coaching: Eine Therapie oder Beratung kann dir helfen, Strategien zu entwickeln, um mit dem Narzissten umzugehen und deine eigenen Grenzen und Bedürfnisse zu schützen.
  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann sehr hilfreich sein und dir zeigen, dass du nicht allein bist.

 

Fazit:

Der Umgang mit einem Narzissten erfordert Selbstschutz, klare Grenzen und ein gutes Verständnis für die eigenen Bedürfnisse. Es ist wichtig, sich emotional nicht in die Dynamiken des Narzissten verwickeln zu lassen und sich gegebenenfalls Unterstützung zu suchen. In einigen Fällen kann es am besten sein, den Kontakt zu minimieren oder ganz abzubrechen, um sich selbst zu schützen.

Weitere
Artikel